Die klassische Kaffee-Anbauregion Zentralamerika, die 14% zum weltweiten Export beiträgt, befindet sich in der größten Krise seit der Produktion des beliebten braunen Goldes. Der Durchschnittspreis pro Pfund sank seit dem Jahre 2000 von 86 auf 46 US-Cents; die Verkaufserlöse liegen durchwegs unter den Produktionskosten.
Mehrere Staaten haben in der Hoffnung auf einen besseren Preis mit der Vernichtung von minderwertigem Kaffee begonnen. Der Hauptgrund für den massiven Preisverfall ist die – mit internationaler Entwicklungshilfe geförderte – Produktionssteigerung in Vietnam. Führte das südostasiatische Land 1991 1,2 Mio. Sack Kaffee (á 60 kg) aus, so hat sich zehn Jahre später der Absatz im Ausland verzehnfacht.
Eine andere Tatsache ist, dass die Endverbraucherpreise bei weitem nicht im selben Ausmaß gefallen sind. Dafür streichen Röster und Händler fette Gewinne ein, beklagt der Nationale Kaffeeverband Guatemalas.